Gedenkstätte an der Judentreppe
Bad Freienwalde (Oder)
Gedenken an frühere Synagoge
Seit 1821 befand sich im Altstadtkern Bad Freienwaldes die Synagoge der jüdischen Gemeinde, deren Betraum in der Pogromnacht 1938 zerstört wurde. Am Ort dieses ehemaligen Gebetshauses, das 1969 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde, entstand direkt neben der 2006 sanierten Judentreppe eine neue Gedenkstätte in Form eines symbolisierten Synagogenraums.
Stahlträger und symbolisierte Mikweh
Die Stätte ist dem ehemaligen Betraum nachempfunden und zur Straße durch eine Hecke gefasst. Den Raum umgibt zum Hang hin eine Mauer, neu gesetzt aus alten Ziegeln. In seinem Zentrum stehen Granitblöcke, angeordnet um ein quadratisches Wasserbecken, das die Mikweh, das rituelle Reinigungsbad symbolisiert. Den Eingang zur Gedenkstätte bilden als Symbol der Zerstörung verbogene, rostige Stahlträger mit dem goldenen Davidstern als Erkennungszeichen der Judenverfolgung im Dritten Reich.
Die zwölf auf den Hang gepflanzten Obstbäume stehen symbolisch für die zwölf Stämme Israels. Die im Januar 2012 mit einem Festakt der Öffentlichkeit übergebene Gedenkstätte regt zum Nachdenken und Diskutieren über die Geschichte und Zukunft jüdischen Lebens in Brandenburg an.