Konzept zur Qualifizierung des Pankeparks 1

Konzept zur Qualifizierung des Pankeparks

Die Fläche des zukünftigen Pankeparks befindet sich im Ortsteil Berlin Buch und spannt sich zwischen dem Bahndamm im Westen und der Panke im Osten auf. Begrenzt wird dieser längliche Korridor im Süden von der Autobahn A 10 und im Norden von dem Verbindungsweg zum südlichen Eingang des S-Bahnhof Buch. Im Bestand geprägt durch unterschiedliche Nutzungen, soll die Fläche zu einem generationsübergreifenden Gesundheitspark zusammengeführt werden. Dies wird nicht zuletzt durch die umliegenden, in Zukunft stark wachsenden Quartiere notwendig.

Konzept

Grundsätzliches Ziel bei der Erstellung des Konzepts ist es, die Qualitäten des Ortes herauszuarbeiten und zu stärken. Dazu zählt insbesondere die Lage an der Panke und das Wechselspiel zwischen offenen Wiesenflächen und schattigen Gehölzbereichen. Insgesamt soll ein extensiver, "rauer" Landschaftspark entstehen. Die verschiedenen Funktionsbereiche sollen punktuell in den Park integriert werden. Diese umfassen Angebote für möglichst viele Nutzer:innen- und Altersgruppen, Aufenthaltsbereiche und Angebote für Sport und Bewegung. Die Verortung erfolgt unter Berücksichtigung des wertvollen Baum- und Vegetationsbestands. Notwendige Versiegelungen für Wege und Flächen orientieren sich an den befestigten Flächen im Bestand. Die Verknüpfung mit den angrenzenden Quartieren erfolgt in Abstimmung mit deren Erschließung. Der Pankepark wird in drei Teilbereiche gegliedert: den naturnahen, waldartigen Teil im Süden an der Autobahn; den mittig gelegenen aktiv genutzten Parkteil mit Sport- und Bewegungsangeboten zwischen dem derzeit vom THW genutzten Gelände und der ehemaligen Industriebahntrasse sowie den durch den Pankesportplatz geprägten Sportteil im Norden. Die Aufteilung in die drei Teilbereiche ergibt sich aus der derzeitigen Nutzung der Parkflächen, prägenden und unveränderbaren Raumelementen sowie vorangegangenen Planungen. Eine Abfolge von verschiedenen Aktivitäten durch das Gebiet des Parks wird somit ermöglicht. Der Teilbereich "vielfältiger Sport" bleibt in seiner Struktur wie im Bestand bestehen. Er wird aus dem Parkauftakt, dem Pankesportplatz und dem sogenannten Rodelhügel gebildet und erstreckt sich bis zur Erhebung des ehemaligen Industriebahngleises. Die bestehenden Nutzungen werden durch zusätzliche Sportangebote wie z.B. Calisthenics und Boule ergänzt. Nördlich und südlich der querenden Radwegeverbindung erstreckt sich der Teilbereich "aktiver Park". Die Anordnung und Bündelung von Aktivitätsbereichen für sportliche Bewegungen wie z.B. Skaten, Bouldern, Fitness und Parkour werden so im zentralen Bereich des Parks gebündelt. Im südlichen Teilbereich "naturnaher Wald" werden ruhige Aktivitäten wie z.B. Spazieren und Hundeauslauf gefördert. Da dieser Parkbereich etwas abgeschieden liegt, über keinen direkten Zugang aus angrenzenden Quartieren verfügt und somit nicht als Durchgangsort dient, eignet er sich besonders für ruhigere Aktivitäten. Die Fläche des Pankeparks wird mithilfe eines differenzierten Wegenetzes erschlossen. Dieses orientiert sich an den bereits bestehenden Wegeverbindungen und befestigten Flächen im Planungsgebiet. Bestehende Lebensräume werden dadurch nicht zusätzlich zerschnitten und der Baumbestand weitestgehend in die Planung integriert. Verschiedenen Wegebeläge ermöglichen ein Fortbewegen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Gleichzeitig trennt das Wegenetz die aktiven, bespielbaren Bereiche in der Mitte von den extensiven, gehölzbestandenen Randbereichen. Ein weiterer prägender Faktor für die natürliche Atmosphäre des Parkes sind die offenen und geschlossenen Bereiche. Gehölzbestandene, schattige Flächen an den Parkrändern stehen im Gegensatz zu den offenen und lichtdurchfluteten Wiesenflächen in den mittigen Parkbereichen. Diese Gliederung orientiert sich ebenfalls am Bestand. Der Bereich entlang des Bahndamms bleibt mit seiner Struktur aus Bäumen und Sträuchern erhalten und bildet mit der Böschung eine natürliche Abschirmung zu den Gleisen. Die sich dort entwickelten Biotope und Lebensgemeinschaften können so in ihrer Struktur erhalten und geschützt bleiben. Neben der Parknutzung spielt die ökologische Funktion dieses vielfältigen Landschaftsraumes eine wichtige Rolle für die Entwicklung. Daher erfolgte die Erstellung des Konzeptes in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der trias Planungsgruppe. Es wurden eine Bestandserfassung und -analyse von Flora und Fauna durchgeführt und auf Basis einer Biotopkartierung und Baumerfassung die Entwicklungsperspektiven mit dem Schwerpunkt auf urbaner Biodiversität aufgezeigt. Die Konzeptentwicklung erfolgte unter intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit. Auf Basis eines Gebietsspaziergangs und mehrerer Veranstaltungen wurden die Belange der Anwohner:innen und Einrichtungen berücksichtigt.

Mehr.Wert.Grün

  • Neuer Stadtteilpark im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten
  • Frühzeitige und kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit
  • Gestaltungskonzept mit konkreten Maßnahmenvorschlägen
Bauherr:in
Bezirksamt Pankow von Berlin, Abt. Stadtentwicklung und Bürgerdienste, FB Stadterneuerung
Leistung
Konzept zur Entwicklung eines Stadtteilparks
Leistungszeit
2021
Fläche
15,5 ha