Platz an der Johannes-Janssen-Straße 1

Platz an der Johannes-Janssen-Straße Recklinghausen

Konzept: Vernetzung und Offenheit

Die neue Platzgestaltung versteht sich als ‚offen’ und setzt sich zum Ziel, Blick- und Wegebeziehungen zu initiieren. Sie möchte die Kirche St.Peter, das Ikonenmuseum und das geplante Privatmuseum zum polnischen Konstruktivismus der Stadt und auch einander näher bringen. Die Bewegung der Menschen zwischen Orten in der Stadt trifft auf Zonen zum Verweilen und Ausruhen. Außenbereiche für Gastronomie beleben den Platz ebenso wie temporäre Veranstaltungen.

Topographie und Ortsgeschichte als Identität

Der Anstieg der Platzfläche von deren Nordwestende bis zur Kirche St. Peter wird mittels Stufenanlagen wahrnehmbar und „ergehbar“ gemacht. Die klare Gliederung in verschiedene Ebenen zoniert die Fläche in größere und kleinere, in weitere und engere Bereiche. Die Stufung als prägendes Gestaltungselement schafft eine deutliche Differenzierung zu Fußgängerzone und Kirchvorplatz und einen sanften Übergang zwischen beidem. Die stadtgeschichtlich bedeutenden archäologischen Funde verbleiben unter der Oberfläche des Platzes. Lediglich an zwei Stellen werden diese durch Interventionen im Belag ans Licht geholt. Dabei sollen diese durch den Passanten entdeckt werden. In beiden Fällen wird versucht, die Ortsgeschichte durch subtile Interpretationen in den heutigen städtischen Alltag zu transportieren: 1. Eine Glasfläche gibt den Blick in einen über 200 Jahre alten Brunnenschacht frei, in welchem ein eingelassener Spiegel die Gegenwart reflektiert. 2. Eingebettet in den Platzbelag liegt der Abdruck eines historischen Kellerfußbodens.

Erschließung, Materialien und Möblierung

Durch den Erhalt der Straßenführung erstrecken sich die zu bearbeitenden Flächen lediglich zwischen Straße, der nördlichen Gebäudefassaden und dem Kirchvorplatz. Die Platzflächen werden aus gelblichen Granitplatten hergestellt. Die Stufenanlagen sind aus hellgrauem Granit vorgesehen. Die Verwendung von Naturstein nimmt Bezug auf die anderen Plätze im Stadtgebiet. Drei Bäume und drei Pflanzinseln setzen Akzente gegenüber den harten Platzflächen. Die sich aus den Stufenanlagen herausentwickelnden Pflanzinseln sind jeweils Aufenthaltszonen zugeordnet und bilden mit ihren extensiven Bepflanzungen mit Gräsern zurückhaltende Schmuckaspekte aus. Für die Platzgestaltung wird ein eigener Sitzbanktypus entwickelt, der in die Stufenanlagen integriert ist. Sitzform, Lehnenausbildung und Holzbelattung laden hierbei auch zu längerem Verweilen ein.
Auslober:in
Stadt Recklinghausen
Wettbewerbsart
Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
Bearbeitungszeit
2013